Autor: | M. Doll | Links: | DownloadVortragsfolienBibtex |
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Quelle: | KiVS 2007 - Kommunikation in Verteilten Systemen, 187-192, Februar 2007 | ||
Gruppenkommunikation auf Basis von IP-Multicast nutzt die verfügbare
Übertragungskapazität am effizientesten, benötigt jedoch in den
Routern Zustand per-flow und skaliert daher nur begrenzt. Während für
sehr große Gruppen der Effizienzvorteil den Aufwand der
Zustandshaltung rechtfertigt, kann für kleinere Gruppen das
IP-Multicastrouting dadurch ersetzt werden, dass man es mittels
Application Layer bzw. Overlay Multicast in der Anwendungsschicht
nachbildet. Oder man führt den zum Routing benötigten Zustand in jedem
IP-Paket mit, so wie es Explicit Multicast und das in diesem Beitrag
vorgestellte Multicast Source Routing tun. Der dafür neu spezifizierte
Multicast Routing Header für IPv6 erlaubt einer Multicastquelle, ihre
IP-Pakete über einen ähnlich optimalen Verteilbaum zu leiten wie es
nativer IP-Multicast tun würde. Der Multicast Routing Header kodiert
den Multicastroutingzustand platzsparend, schleifenfrei, erhält die
Semantik des "Segments Left"-Felds und erlaubt in den Routern eine
ähnlich einfache und effiziente Implementierung der Paketweiterleitung
wie bei Unicast Source Routing mit im wesentlichen konstantem Aufwand
je Segment bzw. dupliziertem IP-Paket.